Zur Jahreswende 2020/21 brachte der „harte“ Lockdown auch in die Aktivitäten des Stadtteilvereins tiefe Einschnitte: Versammlungen jeglicher Art waren untersagt. So musste auch die Bürgersprechstunde per Video stattfinden. Wir haben dennoch versucht, die für den Stadtteil wesentlichen Themen in der Diskussion zu halten: die Anbindung des Stadtteils mit Fahrradwegen und die dringend verbesserungsbedürftige Situation in der Kinderbetreuung. Weiterlesen...
Die Anbindung des Stadtteils durch gekennzeichnete und sichere Fahrradwege wurde im weiteren Verlauf des Jahres sogar zu einem der Schwerpunkte unserer Arbeit. Nach der Bürgersprechstunde im Januar konstituierte sich eine Initiativgruppe von Mitgliedern des Stadtteilvereins und Boxberger Bürger*innen, die sich später den Namen „BoxBergBike“ gab. Sie war von Anfang an mit der Gruppe „Radentscheid“, dem ADFC, mit „Fahrrad und Familie“, sowie weiteren Initiativen und Gruppen vernetzt. In der Initiativgruppe stellten wir die Forderung auf, dass für die Anbindung des Stadtteils drei Fahrradrouten ausgewiesen und in sicherem Zustand gehalten werden müssen: der Kühle Grund im Norden, die Siegelsmauer in der Mitte und die Boxbergauffahrt im Süden. Ende Juli fand dazu auch eine Fahrraddemo statt, die öffentlichwirksam vorführen sollte, dass es mit dem E-Bike problemlos möglich ist, die 130 Höhenmeter zum Boxberg hinauf zu überwinden.
Das zweite wichtige Thema war das völlig unbefriedigende Kinderbetreuungsangebot im Stadtteil und die gänzlich fehlende Initiative der Stadt dazu. Hier konnten wir die Sozialbürgermeisterin Stefanie Jansen bei uns begrüßen und ihr unsere Kritik vortragen. Denn in den großen Wohnblocks im Ostteil des Stadtteils ist der Generationswechsel bereits im vollen Gange: Viele junge Familien mit Kindern sind hergezogen, so dass die Frage der Kinderbetreuung immer drängender wird.
Ein drittes Thema war die Umgestaltung des Straßenbahn- und Busknotenpunkts Rohrbach Süd. Im Zuge des Neubaus des Straßenbahndepots in Bergheim wird die Auslagerung von Straßenbahnzügen innerhalb der Stadt erforderlich werden. Hier plant der RNV den Bau von Abstellgleisen im Bereich der Haltestelle Rohrbach-Süd – und im Zuge dieser Baumaßnahme gleich auch die Neugestaltung des Haltestellenbereichs. Da hier die Belange von Bürger*innen beider Bergstadtteile betroffen sind, fanden hierzu mehrere Gespräche mit Vertretern des RNV statt, in denen die Pläne erläutert, Alternativen diskutiert und auch unsere Belange vorgetragen wurden. Wir trugen vor allem vor, dass außerhalb der Verkehrsspitzen die Haltestelle und die gesamte Umgebung vor allem für Frauen ein unsicheres und schlecht ausgeleuchtetes Terrain ist, was sich potenziell bedrohlich anfühlt. Außerdem sollte in jedem Fall der Soldatenweg als direkte Verbindung auf den Emmertsgrund in seiner jetzigen Form bestehenbleiben.
Als der Lockdown im Frühjahr wieder gelockert wurde, bedankten wir uns in einer kleinen Veranstaltung unter freiem Himmel bei den zahlreichen Bürger*innen, die durch persönliche Initiativen dazu beigetragen haben, dass möglichst niemand in Not gerät, dass kein Geschäft aufgeben muss und dass wenigstens ein kleines bisschen Kultur präsentiert wird.
Auf vielfache Nachfrage haben wir auch das Klappstuhlkonzert mit der „Banda die Mayo“ und den Flohmarkt wieder veranstaltet – beides Events, die auf positive Resonanz gestoßen waren. Sehr erfreulich war zum Jahresende auch, dass dank einer Spendenaktion und der städtischen Förderung eine beleuchtete Weihnachtsdekoration für das Iduna-Center angeschafft werden konnte, die in diesem Jahr zum ersten Mal erstrahlte.
Last not least fand im Oktober unsere jährliche Mitgliederversammlung statt, bei der auch turnusmäßig Wahlen anstanden. Der geschäftsführende Vorstand, sowie der Schatzmeister, zwei der Beisitzer*innen und die Kassenprüfer*innen wurden im Amt bestätigt. Neu hinzu kamen Ulrike Jessberger als Schriftführerin, sowie Moustafa Elgharib als Beisitzer.