Waldparksiedlung oder sozialer Brennpunkt?
1962 einte die ersten Familien in den neuen Wohnungen ein Wunsch: Hinaus aus der Stadt, hinein in die Natur. Dem kam das Konzept einer Waldparksiedlung am Stadtrand in luftiger Höhe sehr entgegen. So wohnten in den ersten Jahren in den Hochhäusern ganz selbstverständlich Angehörige verschiedenster sozialer Schichten Tür an Tür.
Heute kann davon nicht mehr die Rede sein. Auf dem Boxberg klafft die soziale Schere weit auseinander: Im Westen des Stadtteils leben meist wohlhabendere Menschen in der eigenen Immobilie; in den Geschossbauten am Wald jedoch wohnen Menschen mit oft nur wenig Geld zur Miete.
Wie ist es dazu gekommen? Und was bedeutet es für das Leben im Stadtteil heute, wenn die sozialen Gegensätze so präsent sind? Ist aus der Waldparksiedlung gar ein sozialer Brennpunkt geworden, wie oft behauptet wird?
Sozialer Wohnungsbau
Planung und Bau des Stadtteils waren 1960 möglich geworden, weil in großem Umfang Fördermittel von Bund und Land zu Verfügung standen. Mit dem Zweiten Wohnungsbaugesetz von 19561 wollte die Bundesregierung die seit Kriegsende 1945 bestehende Wohnungsnot endgültig beseitigen. Hierfür sah das Gesetz zwei Förderungswege vor:
- den Bau von Mietwohnungen durch gemeinnützige Bauträger (z. B. Genossenschaften). Wenn diese Wohnungen vom Zuschnitt den Gesetzesvorgaben entsprachen und die Miete auf die Kostendeckung begrenzt war, wurden dem Bauträger umfangreiche Steuerbefreiungen gewährt.
- den Bau von selbstgenutzten Eigenheimen, die ebenfalls den Gesetzesvorgaben entsprechen mussten. Hierfür erhielten private Bauherren Zuschüsse, Bürgschaften und zinsgünstige Darlehen, wenn bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschritten wurden. Auf diese Weise konnten z.B. kinderreiche Familien auch dann bauen, wenn sie kein Eigenkapital besaßen.
Diese beiden Förderungswege wurden als marktfreie Bedarfsdeckung bezeichnet. Den freien Wohnungsmarkt, in dem Kapital eingesetzt und die Miete mit einer Gewinnmarge kalkuliert wird, definierte das Gesetz als die dritte Säule des Wohnungbaus.
Alle drei Wege des Wohnungbaus wurden im Stadtteil umgesetzt und spiegeln sich in seiner Bausubstanz wieder: der erste in den großen Geschossbauten, die man in den Wald hineingebaut hat; der zweite in den Flachdach-Reihenhäusern älteren Typs, die auf den Weiden vor dem Waldrand errichtet wurden; der dritte schließlich in der Bebauung der sogenannten Boxbergkuppe (dem heutigen Areal Am Götzenberg-Berghalde-Boxbergring), sowie den Wohnterrassen und der frei geplanten Bebauung entlang der Berghalde.
In unserem Boxberg-Video spricht der Archtekt Dieter Quast (der an der Planung des Stadtteils maßgeblich beteiligt war) ganz in diesem Sinne davon, dass die Stadt die Reihenhäuser zu sehr günstigen Preisen an Familien verkaufte, die wenig Geld hatten.
Das Leben in der neuen Siedlung scheint wohl in den ersten Jahren ruhig und harmonisch verlaufen zu sein: In der Regel waren es junge Familien mit Kindern, die in den Stadtteil zogen. Trotz der sozialen und Einkommensunterschiede hatte niemand wirklich viel Geld. Es herrschte Vollbeschäftigung – die Männer arbeiteten, die Frauen teilweise auch und die Kinder, die erst in die Kindergärten und dann in die Schulen gingen, haben sicher so manchen Kontakt auch zwischen den Erwachsenen gestiftet: Man kannte sich im Laufe der Zeit, man sah sich und man mochte sich – und sicher manchmal auch nicht.
In den großen Geschossbauten lebten in den ersten Jahren keineswegs nur arme Leute. So wohnten an der Forstquelle viele Mitarbeiter*innen des Max-Planck-Instituts für Kernphysik (MPI) und später auch des Europäischen Molekularbiologischen Labors (EMBL). Auch in den anderen Hochhäusern traf man nicht selten Lehrerinnen, Polizeibeamte, Ingenieure oder einen Mathematikprofessor der Universität. Denn die Berechtigung zum Bezug einer Sozialwohnung wurde zwar beim Abschluss des Mietvertrags überprüft, aber bei vielen Mieter*innen verbesserte sich im Laufe der Zeit das Einkommen. Dennoch blieben die meisten im Haus wohnen, so dass sich über Jahre hinweg stabile Gemeinschaften bilden konnten. Diese haben sicherlich des Öfteren Alleinstehende vor sozialer Isolation bewahrt.
Der Neue-Heimat-Skandal und seine Nachwirkungen
Im Februar 1982 wurde die Öffentlichkeit in der Bundesrepublik von einem der größten Skandale der Nachkriegszeit erschüttert: Dem „Spiegel“ waren geheime Dokumente zugespielt worden, aus denen hervorging, dass die Vorstandsmitglieder des gewerkschaftseigenen Baukonzerns „Neue Heimat“ in großem Stil in die eigene Tasche gewirtschaftet hatten. Allein der Vorstandsvorsitzende Albert Vietor hatte hierdurch, wie sich später herausstellte, einen Schaden von über 100 Millionen DM verursacht.
Der Konzern geriet darüber ins Straucheln; Sanierungsversuche blieben erfolglos. Nachdem 1986 die Übernahme durch einen Investor gescheitert war, begann die Abwicklung durch einen Treuhänder, die 1990 vorläufig abgeschlossen wurde. In ihrem Verlauf erwarben Bundesländer, Kommunen und private Investoren Teile des Immobilienbestands.2
Auch die Stadt Heidelberg war mit von der Partie: Auf Betreiben von Oberbürgermeister Zundel beauftragte der Gemeinderat die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft GGH mit dem Erwerb des Wohnungsbestandes der Neuen Heimat auf dem Emmertsgrund. In der GGH waren zuvor schwere Bedenken dagegen geäußert worden, die sich in den Folgejahren bewahrheiten sollten: Aufgrund der Misswirtschaft der Neuen Heimat bestand ein erheblicher Sanierungsstau, an dem die GGH neben der Kreditfinanzierung für den Erwerb schwer zu tragen hatte.3
Eine fatale Konsequenz dieses Skandals war die Debatte um die Förderung von Sozialwohnungen, die nun aufkam: Auf einmal standen gemeinnützige Baugenossenschaften und deren Mieter*innen pauschal im Verdacht, sich über Jahre hinweg öffentliche Gelder in großem Umfang erschlichen zu haben. Für die freie Wohnungswirtschaft boten die korrupten und betrügerischen Machenschaften von Vietor und seinen Kumpanen eine Steilvorlage dafür, die marktfreie Bedarfsdeckung grundsätzlich zu diskreditieren und ultimativ deren Ende zu fordern.
Die Bundesregierung folgte dieser Argumentation: Zum 31. Dezember 1989 wurde die Wohnungsgemeinnützigkeit abgeschafft. Das brachte viele gemeinnützige Genossenschaften und kommunale Wohnungsbauunternehmen in eine schwierige Lage, denn es drohte der Verlust der bisherigen Steuervorteile. Als einzige Möglichkeit zur Aufrechterhaltung der Gemeinnützigkeit blieb die ausschließliche Abgabe der Wohnungen an Bedürftige, was gemäß § 53 Abgabenordnung als mildtätiger Zweck gilt.4
Wenn Unternehmen diesen Weg gingen, dann hatte das in ihrem Wohnungsbestand eine soziale Entmischung (Segregation) zur Folge: Sie waren gezwungen, die Mieter*innen, die nicht unmittelbar in Armut lebten, zum Auszug aufzufordern. Andererseits kann man auch davon ausgehen, dass etliche besser verdienende Mieter*innen sich in dieser Zeit ohnehin mit dem Gedanken trugen, ein Eigenheim oder eine Eigentumswohnung zu kaufen.
Soziale Entmischung
Wie in zahllosen anderen Städten in der Bundesrepublik führte das auch auf dem Boxberg dazu, dass aus den großen Wohnblocks die Besserverdienenden nach und nach auszogen. Zurück blieben Menschen, die in Armut lebten oder davon bedroht waren – vor allem Alleinerziehende, Langzeitarbeitslose, Ältere mit zu kleiner Rente und Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Auch die frei werdenden Wohnungen wurden solchen Menschen zugewiesen. Hinzu kamen Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion und Kriegsflüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien.
Welches Ausmaß diese Entwicklung auf dem Boxberg zunächst angenommen hat, machen einige Zahlen deutlich: 1995 war die Arbeitslosenquote in Heidelberg, ebenso wie im Bundesdurchschnitt, auf 9,5 % angestiegen. Nach einem leichten Rückgang in den darauffolgenden Jahren wurde dieser Wert 2005, nach Inkrafttreten der Hartz-IV-Reformen, erneut erreicht. Das war für die Stadtverwaltung einer von mehreren Gründen, erstmals einen Bericht zur sozialen Lage zu veröffentlichen, der detaillierte statistische Angaben zu den Lebens- und Einkommensverhältnissen der Bürger*innen in den einzelnen Stadtteilen enthielt.5
Greift man aus diesem Zahlenwerk die Arbeitslosigkeit heraus, dann findet man für den Ostteil des Boxberg, also für die großen Wohnblocks, eine Arbeitslosenquote von 20,6 % – mehr als doppelt so viel wie im städtischen Gesamtdurchschnitt. Knapp 70 % dieser Personen erhielten Hartz-IV-Leistungen.6
Für das Jahr 1995 liegen solche kleinräumigen Statistiken nicht vor. Außerdem muss man berücksichtigen, dass vor der Hartz-Reform die Zahl der Langzeitarbeitslosen anders berechnet wurde. Dennoch kann man sicherlich davon ausgehen, dass im Ostteil des Boxberg schon seit den 1990er Jahren mindestens doppelt so viele Langzeitarbeitslose und Menschen in prekären Verhältnissen lebten wie im städtischen Gesamtdurchschnitt.
Das deutet darauf hin, dass – neben sicherlich weiteren Faktoren – die Aufhebung der Wohnungsgemeinnützigkeit 1990 in Quartieren wie dem östlichen Boxberg wesentlich zu einer sozialen Entmischung beigetragen hat.
Im öffentlichen Leben im Stadtteil war das deutlich spürbar. Keiner schien mehr Geld zu haben. Im Einkaufszentrum eröffneten immer wieder Läden – und schlossen nach wenigen Monaten wieder, weil niemand etwas kaufte. Auch der Lebensmittelhändler hörte auf und es dauerte Jahre, bis ein Nachfolger gefunden war. Die Waldparkschule, damals noch Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, wurde irgendwann als Brennpunktschule eingestuft. Auch das Klima unter den Kindern und Jugendlichen war teilweise ziemlich rau.
Seither haben sich die Verhältnisse zwar deutlich zum Positiven verändert. Auch die Atmosphäre im öffentlichen Leben hat sich sehr gewandelt und aus der einstmaligen Brennpunktschule wurde eine preisgekrönte Gemeinschaftsschule7, die der Nachfrage aus einem großen Einzugsgebiet kaum Herr wird. Dennoch lag 2016 die Arbeitslosenquote im östlichen Teil des Boxbergs noch immer bei 10,2 %, davon etwa ein Drittel Langzeitarbeitslose. Zum Vergleich: Für ganz Heidelberg wurde die Quote mit 4,4 % angegeben.8
Das bedeutet: Zwar hat sich die Einkommenssituation offenbar etwas entspannt, aber das Armutsrisiko für viele der hier lebenden Menschen ist weiterhin deutlich höher als in anderen Stadtvierteln Heidelbergs. Der östliche Teil des Boxbergs bleibt damit eines der Quartiere in der Stadt, die der Segregation (sozialen Ausgrenzung) unterliegen.
Am Wohlstand nicht beteiligt
Statistiken über die soziale Ungleichheit in Deutschland zeigen, dass seit Ende der 1990er Jahre ein deutliches Auseinanderdriften von Arm und Reich zu verzeichnen ist. Fiel diese Entwicklung bei den verfügbaren Haushaltseinkommen noch vergleichsweise moderat aus, verläuft sie bei den Vermögen sehr viel rascher.9 In Worte gefasst belegen die Zahlen, dass in unserem Land die ärmeren Bevölkerungsschichten am Wohlstand der letzten Jahre unbeteiligt geblieben sind.
In Heidelberg ist die soziale Ungleichheit noch wesentlich stärker ausgeprägt als im Bundesdurchschnitt.10 Zwar ist die Armutsquote vergleichsweise niedrig11, jedoch liegen die verfügbaren Haushaltseinkommen über dem Landesdurchschnitt12 und die Stadt weist im Landesvergleich – nach Baden-Baden – den zweithöchsten Anteil an Einkommensmillionären auf.13 Mit anderen Worten: Heidelberg ist eine Stadt der Wohlhabenden, in der die Armen deutlicher aus der Mitte herausfallen als anderswo.
In allen drei Berichten zur sozialen Lage, die die Stadtverwaltung bisher veröffentlicht hat, wird eindringlich darauf hingewiesen, dass diese „herausfallende“ Armut auf einzelne Quartiere konzentriert und mittlerweile verfestigt ist. Besonders betroffen sind davon die Stadtteile Emmertsgrund, Boxberg, Kirchheim und Bergheim.14
Eine solche Entwicklung, die in der Sozialwissenschaft als Segregation bezeichnet wird und die, wenn ihr nicht Einhalt geboten wird, bis zur Entstehung von Ghettos führen kann15, hat natürlich auch Auswirkungen auf das öffentliche Bewusstsein. So heißt es im Bericht von 2008:
„In den vier nördlichen und östlichen Stadtteilen sowie in der Südstadt ist die Zahl der Armutsgefährdeten dagegen weit unterdurchschnittlich. Durch die niedrige Armutsdichte und die starke Segregation in der räumlichen Verteilung besteht die Gefahr, dass Armut in Heidelberg nicht erkannt, verdrängt und von vielen Betroffenen schamhaft verschwiegen wird. Auch die Kinderarmut ist räumlich im Stadtgebiet ungleich verteilt und nimmt. zu.“16
Das hat sicherlich dazu beigetragen, dass der Boxberg in der öffentlichen Meinung in Heidelberg einen ebenso schlechten Ruf hat wie der benachbarte Emmertsgrund. Da wird pauschal von Großwohnsiedlungen gesprochen, denen man tunlichst fernbleiben sollte, weil man sogar am hellen Tag auf der Straße nicht sicher sei. Solche Vorurteile gehen völlig daran vorbei, wie beschämend sich Armut anfühlt für die Menschen, die sie täglich erfahren müssen. Sie begünstigen Schweigen und Rückzug der Betroffenen und machen ihnen damit eine Teilhabe noch viel schwerer.
Ist der Boxberg ein sozialer Brennpunkt?
Was aber bedeutet der Begriff sozialer Brennpunkt? Ist die Ausgrenzung des Stadtteils so weit fortgeschritten, dass man ihn so charakterisieren kann und muss?
Versteht man den Begriff so wie in den 1960er Jahren, als er aufkam, dann werden mit ihm vor allem Ghettoisierung und eine hohe Kriminalitätrate verbunden. Die Polizei wird zur „Feuerwehr“, die permanent eingreifen muss: Schlägereien, Drogendelikte, Raub und Prostitution sind an der Tagesordnung. Oder, wie rtl.de 2015 reißerisch titelte, es wird auch mal eine verweste Leiche aus dem Fenster geworfen.17
Wer derartige „Sensationen“ auf dem Boxberg erwartet, wird sicherlich enttäuscht sein. Zwar konnte man sich wohl früher in der Nähe der Aral-Tankstelle am Eingang zum Stadtteil, von der Sascha Stanisic in seinem Buch Herkunft erzählt, Cannabis oder auch andere Drogen besorgen und es gab offenbar auch noch weitere Umschlagplätze. Aber was die Kriminalitätsrate angeht, rangiert der Boxberg in der Reihe der Heidelberger Stadtteile seit über zwanzig Jahren an zweit- oder drittletzter Stelle.18
Nach einer neueren sozialwissenschaftlichen Definition werden als soziale Brennpunkte mittlerweile solche Quartiere in Großstädten bezeichnet, in denen die Bewohner*innen ganz oder teilweise vom Fortgang der wirtschaftlichen und technischen Entwicklung abgekoppelt sind und die von der Kommune nicht integriert werden konnten.19 Das ist bekanntlich keineswegs nur in Großstädten der Fall: Viele ländliche Regionen sind mindestens ebenso davon betroffen. Allerdings nimmt die Abkoppelung (oder Segregation bzw. Exklusion) in Großstädten spezifische Erscheinungsformen an.
Eine solche Beschreibung trifft auf den Boxberg durchaus zu, und zwar sowohl auf den Ost-, als auch auf den Westteil. Im Ostteil ist es das Armutsrisiko, dem viele Eltern und ihre Kinder ausgesetzt sind. Im Westteil hingegen ist es die Überalterung der Bevölkerung, die bei vielen zur Abkoppelung beiträgt.
Die Stadt Heidelberg hat sich dieses sozialwissenschaftliche Verständnis zu Eigen gemacht. Insbesondere materielle Armut, auch Altersarmut, sowie Benachteiligungen in den Bereichen Arbeitsmarkt und Bildung, werden als wesentliche Wirkfaktoren der Segregation aufgefasst. In diesem Sinn heißt es im Bericht zur Sozialen Lage 2018 zusammenfassend:
„Wie seine Vorgänger beleuchtet er den sozialpolitischen Handlungsbedarf, der sich aus der wirtschaftlichen und sozialen Randlage eines Teils der Heidelberger Bevölkerung ergibt. Er liefert eine Grundlage für die Weiterentwicklung von Programmen und Maßnahmen zur Vermeidung und Bekämpfung von Armut.“20
Eine wesentliche Konsequenz daraus ist die Einrichtung eines Stadtteilmanagements für den Boxberg.21 Es soll unter anderem Bewohnerinnen und Bewohner für die Mitgestaltung im Stadtteil gewinnen, Brücken zwischen den verschiedenen sozialen Gruppen schlagen, Veranstaltungen und bürgergetragene Projekte initiieren, Öffentlichkeitsarbeit und Imagepflege anstoßen, sowie finanzielle Mittel dafür aquirieren.22
In seiner bisherigen Arbeit ist das Stadtteilmanagement gut angenommen worden und die bisher verfolgten Ansätze haben sich als fruchtbar erwiesen: Trotz der Pandemie ist einiges in Bewegung gekommen auf dem Boxberg. Doch andererseits hat sich gezeigt, dass sich eine solche Arbeit nicht auf eine „Initialzündung“ beschränken kann, sondern langfristig angelegt werden muss.
Deswegen hat der Stadtteilverein als Organisation ehrenamtlich tätiger Bürger*innen in enger Zusammenarbeit mit dem Stadtteilmanagement diese Zielsetzungen zu den eigenen Aufgaben genommen. Denn uns, die wir hier leben, können unsere Nachbar*innen und deren Kinder in unserem Stadtteil nicht gleichgültig sein.
Anmerkungen
1 Wikipedia-Artikel zum Zweiten Wohnungsbaugesetz, Zugriff 29.02.2022
2 Wikipedia-Artikel zur Neuen Heimat. Zugriff 29.07.2022
3 100 Jahre GGH Heidelberg, S. 71 f. Zugriff 31.07.2022
4 Wikipedia-Artikel zur Wohnungsgemeinnützigkeit. Zugriff 29.07.2022
5 Stadt Heidelberg (2008): Bericht zur Sozialen Lage in Heidelberg, S. 40, Zugriff 4.8.22
6 ebda. S. 41
7 Website der Waldparkschule, Zugriff 05.08.2022
8 Stadt Heidelberg (2018): Bericht zur Sozialen Lage in Heidelberg 2018, S. 273, Zugriff 5.8.22
9 WSI-Verteilungsmonitor (Hans-Böckler-Stiftung) Zugriff 5.8.22; Statista.com: GINI-Koeffizient Deutschland 2009 – 2020, Zugriff 5.8.22
10 Stadt Heidelberg (2018): Bericht zur Sozialen Lage in Heidelberg 2018, S. 94, 248
11 ebda. S. 56 f.
12 ebda. S. 99
13 ebda. S. 95
14 Stadt Heidelberg (2008): Bericht zur Sozialen Lage in Heidelberg, S. 168; Stadt Heidelberg (2010): Bericht zur Sozialen Lage in Heidelberg 2010, S. 147 f. Zugriff 5.8.22; Stadt Heidelberg (2018): Bericht zur Sozialen Lage in Heidelberg 2018, S. 16, S. 65 ff.
15 Wikipedia-Artikel Segregation (Soziologie), Zugriff 04.08.2022
16 Stadt Heidelberg (2008), ebda.
17 rtl.de Sozialer Brennpunkt Kölnberg: Wo Leichen aus dem Fenster fliegen. Zugriff 01.08.2022
18 heidelberg24.de: Kriminalitätsstatistik nach Stadtteilen 2016, Zugriff 01.08.2022; Stadt Heidelberg: Heidelberger Kriminalitätsatlas 1999, S. 17, Zugriff 01.08.2022
19 Hohm, Hans-Jürgen (2003): Urbane soziale Brennpunkte, Exklusion und soziale Hilfe. Opladen: Westdeutscher Verlag. S. 39
20 Stadt Heidelberg (2018), S. 244
21 Website des Stadtteilmanagements Boxberg, Zugriff 05.08.2022
22 Stadt Heidelberg (2016): Gutachten zur Einrichtung eines Stadtteilmanagements im Stadtteil Boxberg, S. 74, Zugriff 5.8.22
Ulrich Deutschmann