Im Stadtteil Boxberg werden dringend zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder im Krippen- und Kindergartenalter benötigt. In der Bedarfsplanung 2020/2021 für die Kindertagesbetreuung in Heidelberg ist für den Stadtteil im Krippenbereich eine Versorgungsquote von gerade einmal 13,2% berechnet worden. Auch die Quote im Kindergartenbereich liegt bei mageren 56,1%. Das bedeutet, dass insgesamt nur ganze zehn Kinder einen Krippenplatz und 87 Kinder einen Kindergartenplatz im Stadtteil erhalten können. Damit ist der Boxberg stadtweit das Schlusslicht in Sachen Kinderbetreuung. Die Boxberger*innen machen sich ernsthaft Sorgen um die Zukunft ihres Stadtteils und fordern eine Erweiterung der Kapazitäten für die Kinderbetreuung. Weiterlesen...
Für die weitere Entwicklung des Stadtteils ist eine ausreichende Anzahl von Betreuungsplätzen und ein qualitativ hochwertiges Betreuungsangebot für Kinder von äußerst großer Bedeutung. Junge Eltern, die auf den Boxberg ziehen wollen, wird eine derart niedrige Versorgungsquote abschrecken. Diesen Nachteil können die wunderschöne Wohnlage sowie die komfortablen und preisgünstigen Wohnungen nicht ausgleichen. Zukunft im Stadtteil schaffen heißt auch, den Zuzug junger Menschen zu fördern und Familien mit Kindern vielfältige Möglichkeiten für eine Betreuung der Kinder anzubieten. Deshalb ist es unverzichtbar, höhere Kapazitäten in der Kinderbetreuung zu planen und nach und nach umzusetzen.
Auch wenn die Stadt Heidelberg im Bereich der Kindertagesbetreuung viel unternimmt und dafür auch beachtliche finanzielle Mittel einsetzt, gibt es immer noch Wartelisten und Kinder, die nicht betreut werden können. Durch die Corona-Pandemie ist der städtische Haushalt angespannt, da sollten perspektivisch neue Lösungsmöglichkeiten für die Erweiterung der Betreuungsplätze gesucht werden. Ansatzpunkte könnten z.B. Umbaumaßnahmen bei ungenutzten Gewerbeimmobilien oder Kitas in Leichtbauweise sein. Die Boxberger*innen sind kooperativ und fordern die Unterstützung der Stadt. Zurzeit fühlen sich Kinder und Eltern auf dem Boxberg allerdings allein gelassen.
Anscheinend erwartet die Stadt von den Eltern, dass sie ihre Kinder nicht nur in dem Stadtteil anmelden, in dem sie wohnen. Ein Ausweichen auf den Emmertsgrund ist aber für die Boxberger Eltern keine Lösung, weil auch der Emmertsgrund keine hohen Versorgungsquoten erreicht und diese neu entstehenden Plätze selbst benötigt. Daher werden Boxberger Eltern dort immer wieder damit konfrontiert, dass Kinder aus dem eigenen Stadtteil Vorrang haben.
In der Bürgersprechstunde im Juli haben Betroffene und Experten über das Thema Kinderbetreuung diskutiert. Anschließend wurde vom Vorstand ein Text verfasst und an die Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ) geschickt.
Dr. Nicolá Lutzmann (Bündnis 90/Die Grünen) hat im Stadtblatt am 23.September einen Artikel über die fehlende Betreuungsplätze veröffentlicht und in der RNZ wurde am 30. September darüber berichtet. Es bleibt ist ein wichtiges Anliegen und wir hoffen auf eine baldige Lösung.