In den letzten Jahren ist das Fahrradfahren vom und zum Boxberg sehr viel attraktiver geworden, weil der Anstieg mit einem E-Bike gut meistern ist. Um so mehr fällt nun auf, dass die Radwege, die den Stadtteil mit der übrigen Stadt verbinden, nicht nur kaum ausgezeichnet, sondern auch baulich in schlechtem Zustand sind. Heidelberg ist seit 2012 mehrfach als fahrradfreundliche Kommune ausgezeichnet worden. Insofern besteht für die Stadt hier aus unserer Sicht dringender Handlungsbedarf, wenn sie diesem Prädikat gerecht werden will. Weiterlesen...
Bislang hat das Radfahren im Stadtteil eine eher untergeordnete Rolle eingenommen. Das Auto war wichtig, um in ungünstigen Zeiten und wegen der schlechten Verkehrsanbindung zum Arbeitsplatz und zurück zu gelangen. Diese Situation hat sich in den letzten Jahren sehr verändert: Viele Boxberger nutzen das Fahrrad, um zur Arbeit, zur Uni, zur Schule oder einfach in die Stadt zu fahren. Doch das Radwegnetz wird nur im Tal ausgebaut und unterhalten. Für die Bürger*innen dort ist das prima – aber für uns Boxberger*innen stellt sich immer wieder die Frage: Wie komme ich runter und wieder hoch, vor allem bei Nässe und Frost? Welche Straße ist gut befahrbar und wie sieht es mit der Sicherheit aus?
Ein Blick auf die Fahrradwege über Rohrbach zur Innenstadt zeigt, dass dringender Handlungsbedarf seitens der Stadt besteht: Sowohl im „Kühlen Grund“, als auch in der „Siegelsmauer“ ist der Straßenbelag an zahlreichen Stellen marode und sehr uneben. Da beide Straßen teilweise stark abschüssig sind, besteht für Fahrradfahrer*innen – insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen, Nässe und Laubbelag – beträchtliche Sturzgefahr.
Diese beiden Straßen sind jedoch die einzigen Wege, um mit dem Fahrrad abseits größerer Verkehrsströme in die Innenstadt oder von dort auf den Berg zu gelangen. Denn sowohl der Steigerweg, als auch die Boxbergauffahrt werden von Bussen, LKW und PKW stark frequentiert. Hinzu kommen auf dem Steigerweg nicht nur der zusätzliche Höhenunterschied, sondern auch die zahlreichen engen und unübersichtlichen Kurven, die von Autofahrer*innen oft geschnitten werden. An der Boxbergauffahrt befindet sich zwar neben der Fahrbahn ein asphaltierter Weg. Doch dieser ist als Fußgängerweg ausgewiesen und darf daher von erwachsenen Radfahrer*innen nicht benutzt werden. Außerdem ist der Weg sehr schmal und das Buschwerk am Rand wird nicht regelmäßig zurückgeschnitten.
Unter dem Dach des Stadtteilvereins hat sich daher in dieser Bürgersprechstunde eine Interessensgruppe für Fahrradfahrer*innen gegründet. Anliegen der Gruppe ist es, im Verbund mit dem Stadtteilverein darauf hinzuwirken, dass dieser Handlungsbedarf in der Stadt Heidelberg Aufmerksamkeit bekommt und ein Gehör für die Sorgen der Radfahrer*innen zu finden.
Die Sicherheit für die Boxberger Radfahrer*innen steht an erster Stelle und deshalb muss aus Sicht der Interessensgruppe in der Prioritätenliste der Straßenbelag im Kühlen Grund saniert werden.