„Feuerkreis, dreh dich!“ und die unmögliche Liebe zu einem Automaten
Jörg Hartmann und Mika Barton haben mit ihrer Interpretation der Erzählung „Der Sandmann“ von E.T.A. Hoffmann das Geschichtenerzählen in den dunklen Herbstwochen mit einem Nachtstück eröffnet. Stimmungsvoll begleitet von Musikern der Banda di Mayo entführten sie die Zuschauenden für zwei Stunden gekonnt in eine dunkle, geheimnisvolle Welt. Weiterlesen...
Der aus der Kunstgeschichte stammende Begriff “Nachtstück” bezog sich anfangs nur auf die bildliche Darstellung einer nächtlichen Szene, also Darstellungen mit deutlichen Hell-Dunkel-Kontrasten. Auf diese Weise sind bestimmte Bereiche beleuchtet, während andere im Dunkel der Nacht verborgen bleiben. Im 18. und 19. Jahrhunderts entwickelte sich der Begriff auch zur Metapher für gefährdete und extreme Seelenzustände. Unter dem Einfluss des deutschen Idealismus und dialektischen Denkens und auf der Suche nach einer umfassenden Erklärung der menschlichen Existenz wertete man die Nacht zum Sinnbild für Bereiche auf, die sich rationaler Erkenntnis entzogen.
Eng verknüpft sind in der Literatur die Begriffe der Schwarzen Romantik und der Schauerliteratur und die bekanntesten Beispiele sind im deutschsprachigen Raum die Werke von E.T.A. Hoffmann.
Hoffmann wandte sich mit seinen “Nachtstücken” den dunklen Seiten des Lebens zu, dem Unheimlich-Bedrohlichen scheinbar dämonischer Mächte, die den Menschen in Angst, Verzweiflung und Wahnsinn führen. Obwohl er Spuk und Schauer der Gespenstergeschichten nicht gänzlich mied, kam es ihm vor allem auf die unheimlichen Phänomene des Seelischen bis zu den Auswirkungen psychischer Störungen an, Vorgänge, die schnell als krankhaft bezeichnet werden und die er deuten und künstlerisch erfahrbar machen wollte.
Er beeinflusste eine Vielzahl von Künstlern wie den Musiker Robert Schumann, der in der Folge einen gleichnamigen Klavierzyklus veröffentlichte.
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